Kirchen und Kapellen

Die Pfarrkirche St. Justina

Die Pfarrkirche St. Justina stammt aus dem 16 Jahrhundert. Um 1700 wurde sie barockisiert. Bemerkenswerte Fresken von Jakob Fröschle (1780) erzählen die Geschichte der antiken Märtyrerin Justina. Von 1881 bis 1897 wirkte Sebastian Kneipp als Pfarrer von St. Justina. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche verlängert, da sie für das wachsende Wörishofen zu klein war. Seitdem ist Pfarrer Sebastian Kneipp auf dem hinteren Deckenfresko dargestellt.

Das Patrozinium St. Justina (und Katharina)

Bis zum heutigen Tag wird gerätselt, wie die Pfarrei zu dem seltenen Patrozinium der heiligen Justina kam. Nach der Beschreibung der Heiligen im Lexikon für Theologie und Kirche gab es drei heilige bzw. selige Frauen mit dem Namen Justina: Um das Jahr 406 wurde in Mainz die heilige Justina, eine Schwester des dortigen Bischofs Aureus, zusammen mit vielen weiteren Christen während einer Messfeier von einfallenden Germanen grausam niedergemacht. Die heilige Justina von Padua erlitt unter Kaiser Maximian (286-305) in Padua in Oberitalien das Martyrium.

St. Wolfgang, Schöneschach

Um 1450 wird der Ort urkundlich erwähnt. Zwei Bauern aus dem nahen (Bad) Wörishofen schlagen in den Wald eine „Schache“ – Schöneschach. Die ursprüngliche Kapelle stammte aus dem 16. Jahrhundert, wurde 1601 abgebrochen und neu errichtet. Sie wurde im Nazarenerstil ausgestattet. Die Stadt Bad Wörishofen ist die Eigentümerin des kleinen Gotteshauses.

Hl. Wolfgang: Der Patron dieser Kapelle wurde 982 Bischof von Regensburg (Bistumspatron) und gab dem religiösen Leben seiner Zeit wichtige Impulse. Neben ihm steht der Hl. Christophorus und der Hl. Leonhard, sowie eine Reihe anderer Heiliger.

Das Wort „Heilig“ leitet sich vom Wort „Heil“ ab. Heilige sind heile Menschen, weil sie sich mit Gottes Gnade beschenken ließen.

Zur Hl. Kümmernis, Obergammenried

Als private Stiftung wurde die Kapelle 1769 im barocken Stil erbaut. Der Ursprung der Kapelle geht zurück auf den 30-jährigen Krieg. Was damals geschah, geht aus dem Spruchband an der Decke hervor. Dort ist zu lesen: Anno 1645 überfielen feindliche Söldner Obergammenried. Der Bauer Lenz wurde an den Schweif eines davon jagenden Rosses gebunden. In seiner Not erlebte er die Fürbitte der Hl Kümmernis. Gott zu Lob und Preis erbaute er für seine wunderbare Rettung diese Kapelle „(von Hans Gutschwager).

Die katholische Kirchenstiftung St Justina hat sie 1991 mit einem erheblichen Kostenaufwand grundlegend erneuern lassen. Am 20. Juli wird jedes Jahr das Patrozinium gefeiert. 

Die hl. Kümmernis soll einer Legende nach eine schöne und kluge Königstochter gewesen sein. Während ihr Vater Heide war, wurde sie im christlichen Glauben erzogen und gelobte ewige Jungfernschaft. Ihr Vater wollte sie mit einem heidnischen König vermählen. Die hl. Kümmernis aber betete, Gott möge sie entstellen, dass sie keinem Mann mehr gefällt. Daraufhin wuchs ihr ein Bart. Ihr Vater ließ sie deshalb wie Christus ans Kreuz schlagen (siehe Altarbild). Ein armer Spielmann habe ihr auf der Geige zum Trost gespielt. Als Belohnung schenkt die Kümmernis ihm einen ihrer goldenen Schuhe. 

St. Rasso, Untergammenried

Bis hinein ins 18. Jahrhundert hatte dieser kleine Ort keine Kirche. 1714 fassten die Gebrüder Georg und Sebastian Zihlober und der Bauer Georg Huber sich ein Herz und stifteten eine Kapelle. Als Patron wollten sie den seligen Rasso, der in Grafrath begraben ist.

Die Wallfahrt zum seligen Rasso blühte so stark auf, so dass schon 1746 ein großer Neubau in Angriff genommen wurde. am 13.10.1756 wurde die heutige Kirche vom Weihbischof aus Augsburg, Xaver Freiherr Adelmann von Adelmannsfelden, geweiht. Als Folge der Säkuralisation wurde die Kirche 1807 gesperrt, ein Abbruch konnte gerade noch verhindert werden. 1814 wurde die Wallfahrt zum seligen Rasso wieder feierlich eröffnet.

Sebastian Kneipp hat als Pfarrer von St. Justina (1881-1897) jedes Jahr am 19. Juni das Patrozinumsfest gefeiert. Die Schrankorgel von St. Rasso ist eine besondere Rarität.

Die Kapelle ist täglich von ca. 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Kontakt zur Mesnerin: Lisa Hampp 08247/9974811